Bevor man zu Headhuntern greift, hat man sicher schon andere Methoden der Mitarbeitergewinnung ausprobiert. Der klassische Grund einen Headhunter zu engagieren ist natürlich auch, verdeckt auf Mitarbeitersuche zu gehen. Was kann man also tun, wenn man nun keinen, zugegebenermaßen ziemlich teuren, Headhunter engagieren möchte? Was sind die Headhunter Alternativen?
Eigeninitiative: Xing und LinkedIn nutzen
Headhunter Alternative: Active Sourcing
Natürlich kann man über die Karriereportale direkt Fachpersonal ansprechen. Dies birgt nur mehrere Probleme.
Wen erreiche ich?
Es sind nur bestimmte Berufsgruppen auf den Netzwerken. Grundsätzliche ist Xing ein fast rein deutsches Portal und LinkedIn sehr international, aber es richtet sich auch eher an „Schreibtischtäter“. Insbesondere bei Xing sind viele Selbständige, Versicherungsvertreter und eben auch Recruiter, die immer wieder über Xing Kaltaqukise betreiben
Wie erreiche ich die Bewerber?
Bei Xing kann man auch ohne große Kosten nach Keywords suchen und passende Bewerber ausfindig machen. Aber die guten Recruiting-Tools kosten auf beiden Plattformen Geld und lohnen sich kaum für gelegentliche Mitarbeitersuchen.
Wann erreiche ich die Bewerber?
Ich kann auf Xing kaum sehen, wie aktiv der Bewerber wirklich auf der Plattform ist. Viele Nutzer haben sich mal irgendwann auf der Plattform eingetragen, evtl. als sie mal auf Jobsuche waren. Später wird das Profil nicht mehr gepflegt und vor allem werden die Nachrichten nicht mehr gelesen. Selbst bei Bekannten kann es passieren, dass die Geburtstags-Glückwünsche erst nach einem Jahr gelesen und beantwortet werden.
Ist das für mich als Unternehmer sinnvoll?
Xing und LinkedIn sind letztlich nur Social Media Plattformen wie Facebook und Instagram. Auch hier gilt, dass man zumindest regelmäßig seinen Firmenauftritt pflegen muss. Für große Firmen mit eigenem Social Media Manager sind diese Portale meist eine von vielen Auftritten, aber kleine Betriebe können das nicht leisten. Da ist die Zeit in eine gute eigene Webseite meist besser investiert.
Werbetrommel rühren
Headhunter Alternative: Social Media Kampagnen
Überall kann man Werbung schalten. Aber in der Flut an Jobanzeigen in den Jobportalen geht man meist unter. Fernsehwerbung kann man sich nicht leisten und würde auch zu 99% die falschen Leute erreichen. Eine sinnvolle Alternative, ist da Werbung auf Social Media. An erster Stelle steht hier sicher Facebook, gefolgt von Instagram. Hier läßt sich der Nachteil der Datenkraken, nämlich, dass Meta genau weiß, wer was macht macht, was mag, wo ist, wie alt ist, welche Interessen hat etc. in einen Vorteil verwandeln. Für eine Werbung über Meta kann man seine Zielgruppe sehr genau einschränken und passsend erreichen. Aber auch hier sind Dinge zu beachten.
Wen erreiche ich?
Auf Facebook ist sicher nicht die ganz junge Zielgruppe. Also wenn ich Auszubildende suche, dann bin ich auf TicToc sicher besser aufgehoben. Aber von der Generation 30+ sind viele auch Nutzer von Facebook und das quer durch alle Berufsgruppen und Einkommensklassen. Suche ich eher Frauen, Mode- und Design-Interessierte ist Instagram evtl. die bessere Wahl.
Wie erreiche ich die Bewerber?
Sicher bietet Meta einen Baukasten, wie man seine Kampagne einfach selbst gestalten kann. Aber wenn Sie nicht stümperhaft rüberkommen wollen, empfiehlt sich hier einen Profi zu engagieren. Es gibt einige Agenturen, die auf Werbekampagnen zur Mitarbeitergewinnung auf Social Media spezialisiert sind. Ich möchte hier nur mal beispielhaft Recruiting Butlers nennen, die schon seit Jahren auf dem Markt sind und mit professionellen Kampagnen gute Ergebnisse für ihre Kunden erzielen. (Dies ist unbezahlte Werbung!!! Und hier ist der Link: https://recruitingbutlers.com/ )
Wann erreiche ich die Bewerber?
Das ist mal relativ einfach. Da die Werbung nur an aktive Nutzer der Plattform ausgestrahlt wird, wird sie auch gesehen. Ob der Nutzer sich angesprochen fühlt, ist eine Frage der Gestaltung und der Aussage. Auch deswegen sollte man einen Profi ranlassen.
Ist das für mich als Unternehmen sinnvoll?
Man sollte schon die richtige Plattform mit der richtigen Zielgruppe ansprechen. Aber wer ist die Zielgruppe? Das ist relativ egal. Der Meta-Werbeplaner gibt recht genau Auskunft, wie groß die Zielgruppe ist. Suche ich also in nur 5 Kilometer Umkreis Leute, die sich für Quantenphysik interessieren, wird die Zeilgruppe dementsprechend gering sein, außer man ist neben einer entsprechenden Universität. Auch hier kann der Profi aber Ratschläge geben und die richtigen Keywords finden.
Finden statt Suchen
Headhunter Alternative: Reverse Recruiting
Na endlich kommen wir zu dem Thema, worum sich unserer Plattform dreht. Reverse Recruiting bedeutet, dass nicht die Bewerber Stellenanzeigen durchsuchen, sondern die Firmen Bewerberprofile. Und so neu ist das Konzept nicht. Auch über die Arbeitsagentur kann man ein solches Reverse Recruiting machen und die Bewerberprofile aktiv durchsuchen.
Wen erreiche ich?
Hier unterscheidet sich Kutni maßgeblich von der Arbeitsagentur. Während bei der Arbeitsagentur vorwiegend Arbeitslose registriert sind und solche, die gerade die Kündigung erhalten haben, sind bei Kutni eher:
• Fachkräfte, die noch in einer Anstellung sind, aber etwas anderes suchen
• Fachkräfte, die aus dem Ausland kommen oder wieder zurück nach Deutschland möchten
• Fachkräfte, die zurück ins Berufsleben möchten
Wie erreiche ich die Bewerber?
Sowohl bei der Arbeitsagentur, wie auch bei Kutni kann man nach Keywords suchen. Dies kann eine Berufsbezeichnung sein oder eine Qualifikation. Der Vorteil bei Kutni ist, dass ich einen Suchauftrag erstellen kann und mir passende Bewerber bei Neueintrag gleich ansehen kann. Link zum Kutni Berwerberportal
Wann erreiche ich den Bewerber?
Bei der Arbeitsagentur wird die Anfrage des Arbeitgebers allerdings an ein separates Postfach gesendet, dass der Bewerber evtl. garnicht nutzt. Bei Kutni werden die Anfragen direkt an den Bewerber durchgestellt an die Adresse, mit der sich angemeldet hat. Was meist seine Hauptmailadresse ist.
Ist das für mich als Unternehmen sinnvoll?
Auf jeden Fall! Auch wenn die Suche in der Datenbank der Arbeitsagentur manchmal etwas umständlich ist, ist dies eine sinnvolle und sogar kostenlose Möglichkeit Bewerber direkt anzusprechen.
Auch Kutni erweitert und erleichtert die Einstellung von Fachkräften. Die Suche ist kostenlos, erst bei Zustandekommen eines Arbeitsvertrages wird eine Provision fällig. Außerdem finden sich auf Kutni durchaus Fachkräfte aus Branchen, die sonst kaum verfügbar sind. Handwerker, IT-Experten, LKW-Fahrer uvm.
Was ist die beste Headhunter Alternative?
Das lässt sich pauschal sicher nicht beantworten, aber die aufgezeichneten Stärken und Schwächen erleichtern hoffentlich die richtige Wahl der Mittel. Zu individuell sind die Branchen und Betriebe, als dass man hier eine pauschale Antwort geben könnte.